Nachts im Sender #2 – und eine Analyse in 140 Zeichen

Die letzten Tage habe ich mich viel mit der Twitterwelt auseinander gesetzt. Viele Menschen, die dort tweeten kennt man ja mittlerweile schon sehr gut. Gefühlt zumindest. Obwohl man sie noch nicht einmal im realen Leben getroffen hat. Was auch wiederum erschreckend für manche sein wird.

Twitter – und all die anderen sozialen Netzwerke auch – ist eine Welt für sich. Dort gibt es für jedes Themengebiet Alphatiere und somit eine Rangordnung. Und natürlich viele viele Menschen, die diesen Alphatieren nacheifern. Es gibt viele Ja-Sager und ein Nein ist meist einfach nicht erwünscht. Um sich zu positionieren wird der Ton zunehmend arrogant. Aber ich glaube, dass soll so sein. Es bleiben schliesslich nur 140 Zeichen plus Foto.

Ein Kommentar im Blog ist zusammen mit einem Klick auf den Like-Button oder das Google+ das höchste Gut, aber damit wird extrem selten bezahlt. Und ohne die Leiter der Hierarchie weit genug erklommen zu haben ist man dessen auch nicht würdig.  Es werden immer häufiger offen Streitereien ausgetragen von Blog zu Blog. Anfeindungen. Drohungen. Rechnungen werden per Kommentar zugestellt.

Selbst mir, die die ganze Tweeterei immer hoch faszinierend fand und sich über spannende Links freute geht das ganze zunehmend auf den Nerv. Selbstbeweihräucherungen und sorry Schleimereien nehmen überhand.

Wer möchte bekommt von mir eine Account-Außenwirkung-Internetcharakter-Analyse in höchstens 140 Zeichen zugeschickt. Vielleicht hilft es manchmal von sich zu lesen wie andere einen wahrnehmen.

Zur Entspannung habe ich mich an einen Teil 2 meiner Serie ‚Nachts im Sender‘ gesetzt. Ich war während der RTLII News Sendung letzte Woche mit in der Regie. Liebevoll Raumschiff Enterprise genannt. Es ist dort fast komplett dunkel. Nur die bunten Knöpfe leuchten. Schwarz-weiß hätte den Bildern vielleicht gut getan, ihnen aber die Geschichte genommen. Also bleiben sie – wie so oft bei mir – bunt.