Montag Morgen. Die Woche beginnt mit einem kompletten Fehlstart. Und der Tag lief nun ‚endlich‘ so weiter, wie es sich für den Zeitraum  ‚ein paar Tage bis Weihnachten‘ gehört. Heute Morgen versagte der scheiss iPhone-Wecker seinen Dienst, obwohl es beim aktivieren wenige Stunden zuvor noch 40 % Akku anzeigte.

Als es an der Haustür klingelte, bewegte sich mein Körper langsam in die senkrechte und während ich noch darüber nachdachte, was genau sich gerade so anders anfühlte als sonst, sprintete A. runter um zu öffnen. Ahja, ich fühlte mich wach. Beinahe ausgeschlafen. Etwas konnte also nicht stimmen. Aber was? Ein Blick zur Uhr. Schreck. 7 Uhr 22! Es klingelte wieder. Die Nachbarskinder standen vor der Tür um M. zur Schule abzuholen. Verdammt.[blackbirdpie url=“https://twitter.com/KoelnFormat/status/280565419163648001″]

Also raus aus dem Bett, in die Küche, Brote schmieren, Kind fertig machen, unter die Dusche hüpfen (nicht ich) und alle aus der Tür schubsen in 10 Minuten. M. kooperierte bereitwillig und hüpfte aufgeregt hin und her.

„Schaffen wir das?“ „Ist es wirklich schon so spät?“ „Komme ich denn überhaupt pünktlich in die Schule?“ „Wie konnte DAS bloss passieren?“

Er zweifelte ganz eindeutig an der Machbarkeit des Ganzen. Ich auch. T. knatschte weil er dachte, wir hätten ihn oben vergessen. Ich schob schnell Toast in den Toaster, Kaffee? Keine Zeit. Ich erinnerte mich kurz an die gescripteten Serien oder Frauentausch, verdrängte das aber schnell wieder. Auch T. hatte sich nun unglaublicherweise binnen Minuten eingekleidet und begann mit Nachbarskind P. die Ritterburg aufzubauen. Und natürlich lief alles recht geschmeidig. Und so bleibt eine Frage:

Warum genau stehen wir eigentlich sonst immer so früh auf? 

Ich habe mich bis heute Morgen darum bemüht, nicht in diesen jährlichen Stress zu verfallen, der mich jedes Jahr um diese Zeit packt. Vielleicht fühle ich mich auch einfach so ungestresst weil ich so chaotisch bin und jeden Tag damit rechne, dass Heiligabend ist. Seit ich Anfang Dezember einen Tag verwechselte und gefühlt Zeit gewann, zieht sich dieses Empfinden durch den ganzen Monat. Und so denke ich „Mann, bleibt locker. Wir haben noch EINE WOCHE bis Heiligabend!“

Ich hatte also einfach keinen Grund. Das heisst aber leider nicht, dass nur weil ICH meiner Meinung nach keinen Grund zur Panik hatte, es andere auch so sahen. Und wurde ich heute dazu verdonnert, in Stress zu verfallen und man schickte mich weitere Geschenke besorgen und ich raste kopflos drauf los.

Ich stürmte also in den furchtbaren, aber riesigen Spieleladen. Der, der so schön praktisch ist weil man mit dem Auto bis vor die Tür fahren kann um gwaltige Mengen Spielzeug auf kürzestem Wege im Kofferraum verschwinden zu lassen. Ich lud lauf Auftrag Dinge in den Einkaufswagen, verlor zwischendurch komplett den Überblick, versuchte zu telefonieren, wartete auf eine Antwort per SMS, lud weiter ein und wieder aus, zählte durch und gab auf.

Ich hatte schlicht nicht bedacht, dass am Ende doch ICH diejenige bin, die mit Ideen für die Jungs um die Ecke kommen soll. Eine Herausforderung, denn beide hatten nicht viele Wünsche. T. zum Beispiel wünschte sich nichts ausser

„Zwei Liegestühle für Mama und Papa für den Garten.“

Ist das nicht awww? <3

War aber leider keine Option und so bezahlte ich all das Zeug, was sich in meinem Wagend befand. Das, was nach einem Check mit klarem Kopf zuhause nicht benötigt wird, geht einfach zurück.

Womit wir bei Lektion 2 wären.[blackbirdpie url=“https://twitter.com/KoelnFormat/status/280642873588867072″]

Und wer dieser Art der Geschenkeüberhäuferei scheisse findet, hat wahrscheinlich recht. Aber KOMMT DA MAL WIEDER RAUS wenn ihr einmal damit angefangen habt.  Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem M. wie besessen alle Geschenke aufriss und sie einem umd die Ohren warf wenn es ihm nicht gefiel. Am liebsten hätte ich zurückgeworfen. Das war hart und hatte eine Leier meinerseits in Werten, Dankesreden und Ehrlichkeit zur Folge. Brachte aber nicht viel.

Und so haben wir in den 6 Jahren mit den Jungs schon alle möglichen Varianten durchgespielt. Eine Kleinigkeit schenken, eine Kleinigkeit schenken und der Rest des Geldgeschenk-Betrags wandert in die Familien-Reisekasse,  eine Kleinigkeit schenken und der Rest geht aufs Konto, was großes schenken.

Aber dann ist der eine unzufrieden weil die Kinder was echtes zum Auspacken haben sollen, manchmal muss es pädagogisch wertvoll sein, manchmal auch genau das nicht. Es darf nicht zu klein sein. Dann kommt hinzu, dass die Jungs möglichst gleichbehandelt werden wollen/sollen. Meine Idee, eine Reisekasse einzurichten, finde ich nach wie vor sehr gut. Die Jungs können es natürlich erst verstehen wenn wir auch wirklich unterwegs sind und dieses Geld auf den Kopf hauen. Hachja.

Und am Ende, am Ende des Shoppingausflugs, stolperte ich über eine Legopackung, versteckt in einem kleinen Regal. Ha! Lego Superheros! Die Serie hätte alle meine Geschenkeschwierigkeiten für M. auf einen Schlag gelöst. Ich hätte eigentlich geglaubt, auf dem Laufenden zu sein, was Spielzeug angeht, aber nein. Diese Serie gingen komplett an mir vorbei. Und statt Batman, Superman oder Hulk stand nur noch dieser Kollege im Regal. Und der ist…sagen wir mal…suboptimal. Also wisst ihr was ich Morgen machen werde…

Für das nächste Jahr habe ich mir allerdings schon etwas überlegt um ein paar Kinder mehr glücklich zu machen. Und dazu werde ich euch alle einbeziehen.

Ein Gedanke zu „W wie Weihnachtsgeschenkewahnsinn“
  1. Am allerschönsten ist der vorletzte Satz, den wir uns alle immer wieder sagen und es doch nicht schaffen 😉 Ich bin gespannt, ob du es schaffst. Auf jeden Fall sehr lustig beschrieben. Vielen Dank für die Unterhaltung.

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