Die erste Etappe meines Roadtrips durch Norwegen erstreckte sich über eine Distanz von gut 460 Kilometern. Klingt erst einmal nicht so viel, aber natürlich fährt man hier in Norwegen nicht auf zweispurigen Autobahnen von A nach B sondern auf kleinen, dafür wunderschönen Landstraßen. Genau deswegen bin ja hier! Daher sollte ich am Ende gut 11 Stunden benötigen.
Etappe 1 führte mich von Trondheim nach Sandnessjoen.
Gleich beim Start in Trondheim, der drittgrößten Stadt Norwegens, verwuselte ich mich ein wenig um auf die richtige Strecke zu kommen. Dazu kosteten natürlich diverse Fotostops (einkalkulierte) Zeit.
Mein Tag hatte begonnen mit dem offiziell ‚besten Frühstück Norwegens‘. Was soll ich sagen. Wer auch immer dem Hotel Rica Nidelven diesen Orden verliehen hat, er hat ganz sicher recht!
Insgesamt an mindestens 5 Stationen wurde frisch zubereitet. Dazu eine riesige Menge an Broten, Früchten, und norwegischen Frühstückspezialitäten. Das mit den Pastrami Sandwiches muss ich üben.
Per Taxi holte ich den Wagen ab, einen Mercedes-Benz CLA, der mir die nächsten 8 Tage ein treuer Gefährte sein wird und los ging es.
Raus aus Trondheim und auf dem Weg nach Sandnessjoen im Norden führt mich die Etappe auf die E6 via Steinkjaer um dort auf der dem Kystriksveien weiterzufahren, ehemals RV 17 genannt, einer der wunderschönen nationalen Landschaftsstraßen, die direkt an der norwegischen Atlantikküste verläuft!
Was soll ich sagen…kaum fuhr ich auf der 17 am Wasser entlang, über geschwungene Straßen, eindrucksvolle Brücken, an Wasserfällen vorbei und hohen Bergen – ich wusste wieder, warum ich hier bin! Was eine Landschaft! Meine noch zweifelnde Stimmung vom Morgen war wie weggeblasen und ich genoss jeden Kilometer. Machte Fotos hier und da, fuhr zurück für ein Foto weil man so schlecht halten kann und trödelte.
Bis, ja BIS ich plötzlich auf eine Fähre fuhr. Ich hatte schlicht vergessen, dass ich nicht NUR auf der Straße nach Sandnessjoen kommen würde!
Ab da wurde es leicht stressig. Es war nach 16 bereits Uhr und ich hatte noch einige Stunden zu fahren. Mist. Wie lang fuhren die Fähren? Konnte es passieren, dass man festhängt weil man die letzte verpasst? Ich hatte ein Déjavu vom letzten Jahr. Aber ich bin halt so. Alles auf mich zukommen lassen. Sorgt eben dann doch manchmal für Stress.
Auf die 1. Fähre schaffte ich es als wirklich allerletztes Auto gerade so drauf und kaum stand ich fuhr sie los. Hätte ich sie verpasst, hätte ich eine Stunde verloren. Zwei weitere Fähren befanden sich noch auf meiner Etappe, eine davon durchaus eine lange Verbindung. Gefühlt konnte es also eng werden, in Wahrheit hatte ich wahrscheinlich viel Zeit. Dennoch drückte ich aufs Gas und hielt kaum noch an. Ich kriegte beide ohne lange Wartezeiten. Verpasste dafür leider einige unglaublich Fotogelegenheiten. Ich habe die Region Helgeland erreicht. Wusstet ihr, dass das Meer hier oben SO aussehen kann?Unglaublich! Hinter mir Fährverkehr, kein Haltestop und leider schon vorbei.
3/4 des Tages fuhr ich entlang der 17, die auch an den Fährhäfen als Ziel ausgeschildert ist. Die letzte Fähre spuckte mich in Tjotta aus. Ab hier war es zeitlich wieder entspannter, da ich das Timing selbst in der Hand hatte. Meine Ankunft im Hotel würde allerdings noch vor 21:30 sein laut Navi.
Während der Überfahrt hatte leichter Regen eingesetzt, der zusammen mit der Sonne ab diesem Zeitpunkt Regenbogen produzierte, die aussahen, als wären sie zum Greifen nahe.
Mein Weg führte mich weiter auf der 17 bis nach Sandnessjoen rein. Allerdings sorgte Aquaplaning und eine wirklich scheiss glatte Straße dafür, dass ich beinahe den Abflug in den Graben gemacht hätte. Es sah nicht so nass aus, wie es offenbar war.
Kurz vor 22 Uhr fuhr ich auf den Parkplatz des Hotels. Ich verbringe die Nacht im wirklich sehr schönen Hotel Sandnessjoen, gelegen direkt am Hafen mitten im Städtchen. Dass es recht spät war, wurde mir erst beim Blick auf die Uhr wirklich bewusst. Draußen schien die Sonne und es war taghell. Mittsommernacht ist nah! Leider habe ich meinen SD-Card Reader irgendwo liegen gelassen oder so gut versteckt, dass ich ihn nicht finden kann. Ich suche einen neuen, was hier eine echte Mission sein wird, aber wer weiß…
Meine heutige Etappe wird mich von Sondnessjoen nach Bodo bringen. Ein Fahrt von ca. 350 Kilometern für die ich in etwa 7 Stunden einplane. Los geht’s mit der Fähre, die legt ca. 300 Meter vor dem Hotel ab.
Meine Roadtrip durch Norwegen wird unterstützt von Visit Norway, Innovation Norway, Visit Helgeland und Mercedes-Benz.
Das ist ja wirklich schade, dass du so hetzen musst. Da verpasst du ja das, was Norwegen eigentlich ausmacht: die Ruhe, die Zeitlosigkeit, die Landschaften …
Willst du einen Zeitfahr-Rekord aufstellen oder was ist deine Mission auf dieser Reise?
LG Jenny
Jenny, danke für deine Meinung. Da tickt ja allerdings auch jeder anders oder? 🙂 Ich habe einfach nur 8 Tage Zeit und diese Strecke habe ich mir ausgesucht. Dass das nicht jedermanns Reise-Geschmack ist, ist mir klar. Ich mache das aber gern. Die Alternative wäre gewesen, es gar nicht zu machen. Und dann nutze ich doch lieber meine 8 Tage… 😉
Jenny, da bin ich vollkommen deiner Meinung. Wenn man nur so durch die Landschaft rast war man nicht wirklich dort.
Wunderschön! Land, Meer, Licht und natürlich das Auto!
Hallo Elisabeth, ja, das passt alles sehr sehr gut zusammen! Ein Traum von mir, einmal hier hoch fahren zu können!
Wow, echt beeindruckende Bilder! Viel Spaß noch auf dem restlichen Roadtrip, und fahre vorsichtiger. 😉
Hi Bianca, vielen Dank! Ja das werde ich sicher haben! Weiß jetzt auch warum die Straßen teils echt gefährlich sind bei Nässe. Die Autos fahren hier im Winter mit Spikes, daher die vielen vielen Rillen.
Tolle Strecke, sind wir auch schon das ein oder andere Mal (etappenweise) gefahren. (Fast) jedes Foto bringt (landschaftliche) Erinnerungen 🙂
[…] Roadtrip durch Norwegen – von Trondheim nach Sandnessjoen […]
Klasse Bilder, aber so viele Km an einem Tag fahren ist schon viel. Als wir damals durch Norwegen gefahren sind, haben wir uns Etappenziele von maximal 200 Km vorgenommen und das war schon einiges bei den Straßen.
Schönes Auto und Gegend.
Hab das im Auslandssemster auch mal gemacht, von Lund nach Bergen zu 5. in nem Polo, Skandinavien ist echt groß und naturbelassen!