Stellt euch vor, ihr kommt nach eurem Urlaub nach Hause. Sagen wir mal, hmm, aus Puerto Rico. Karibik. Sonne. Sand. Tausend Eindrücke. Ihr seid heftigt gejetlagged und verfroren da der Temperatursturz um über 20 Grad nicht so super kommt. Binnen Sekunden herrscht nicht nur totales Chaos in der Bude, sondern alle drehen am Rad wegen Übermüdung, Kälte, Hunger, Bäh und so.

Und dann wollt ihr nur mal ganz kurz, wirklich, die Lage im Netz checken.

Schliesslich freut ihr euch nach 14 Tagen in den USA schon ewig auf das permanent verfügbare, schnelle und zuverlässiges Internet daheim. Doch das iPhone wählt sich nicht ein. Edge. Scheisse. Ok. Was
da los?

„Kannst du mal bitte das Router Dingens resetten? Ich komme nicht ins Internet!“

Danach sollte es funzen. Stecker ziehen und so. Aber von wegen. Nix is.

„Es klappt immer noch nicht!!!“

Ich brülle etwas lauter. Die Antwort ist dennoch unbefriedigend.

„Ich sehe mir das später in Ruhe an!“

Orr.

Also erstmal Koffer auspacken. Eine klitzkleine Runde pennen. Schliesslich habe ich nicht viel Zeit. 15 Stunden nach meiner Ankunft in Köln sollte es direkt weitergehen – und zwar mit Mercedes via Stuttgart nach Kitzbühel. Der Wecker stand auf 3:30 NACHTS.

Beim Abendessen läuft das scheiss Internet immer noch nicht. Mir kommt plötzlich eine wilde Theorie.

„Vielleicht habe ich die Rechnung für mein Handy vergessen zu bezahlen.“

Total naheliegend. Nicht. Aber zu meiner Rechtfertigung muss ich sagen, dass der Jetlag mich verwirrte und ich ausblendete, dass Festnetz und Internet via Net Cologne NICHTS mit meinem Handyvertrag zu tun haben. Aber das ist das schlechte Gefühl, dass ab und an mal was hinten über fällt in meinem Alltag.

Aber dadurch kamen wir der Sache schlagartig näher. Leider. Denn Sekunden später hörte ich folgenden Satz:

„Schatz, ich glaube ich habe den Vertrag gekündigt.“

Bäm.

Stille. Unglauben. Hysterisches Kichern. Dann erkannte ich, dass er keinen Witz machte. Nein. Es klang plötzlich total logisch und gar nicht mehr unwahrscheinlich.

„DU HAST WAS ?!!!“

Binnen Sekunden lief ein Film ab. Was ich alles zu tun hatte binnen weniger Stunden wie das nun erledigt werden sollte was ich tun können stattdessen und wie zum Henker DAS VERDAMMT NOCH MAL PASSIEREN KANN! Wen kann ich dafür verantwortlich machen?! Achja. Mist.

Nunja. Was soll ich sagen. „Wir“ (ich distanzieren mich) haben tatsächlich offenbar den Vertrag (mit den sicherlich besten Absichten) zum 1. November gekündigt. Zu unserer seiner Rechtfertigung muss ich ergänzen: immerhin schon vor einem Jahr. Absolut rechtzeitig also. So rechtzeitig, dass man es ’schon mal vergessen‘ kann. 

Eine Erinnerungsnotiz half irgendwie nicht, bzw. ignorierte der Betreiber unseren Versuch, die Kündigung rechtzeitig zurück zu nehmen. Wie absurd. Läuft es nicht meist anders rum?

Fakt ist: Ich fühle mich seither wie in einem schlechten Film. Kein Internet zu haben, sollte verboten sein. Oder wie Juli von HeimatPOTTential sagte: „Ich kann auf die Dusche verzichten, aber nicht auf das Internet.“ Jawoll.

  • Das iPhone kriegt zuhause nur Edge.
  • Hänge ich mich halb aus dem Fenster, kriege ich für wenige Sekunden LTE WOW!
  • Das iphone als Hotspot ist überhaupt keine Lösung
  • Mein inkludiertes 2 GB Datenvolumen ist schon lange aufgebraucht. 2 weitere Pässe für 4,50 € für 500 MB sind gebucht und verbraucht, dazu diverse Travelpässe im Oktober und November. Eine gewisse Grenze ist somit erreicht
  • diverse Beziehungskrisen, Kriegserklärungen und Nervenzusammenbrüche liegen hinter mir.
  • Ich pfiff schon die Telekom zusammen weil ich keinen SpeedOn Pass buchen konnte und die Daten-Geschwindigkeit so lahm war, dass NICHTS ging. Nur um festzustellen, dass die 2GB noch nicht KOMPLETT verbraucht waren, sondern es sich um hierbei um die sagenumwobene Edge Geschwindigkeit handelte, die knallharte, bittere und unupgradebare Realität.
  • das Wifi vom Nachbarn, das wir anzapfen dürfen, reicht mal bis zu uns, mal nicht. Mal komm ich rein, dann flieg ich raus. Den besten Empfang habe ich im eiskalten Flur auf der Treppe sitzend, leider hole ich mir dabei auf Dauer den Tod

Versuche, ein Weg-Zeit-effizientes Internet Café zu erreichen, scheiterten oft kläglich. „Och, bisher funktionierte das Wifi eigentlich immer“ über „Die Internetnuzung ist für die erste Stunde kostenlos“ und hast du dich gerade häuslich eingerichtet hörst du ein „Ist das ihr Wagen da? Können Sie den mal kurz umsetzen, ich bekomme gleich eine Lieferung.“ HAHAHA.

Zudem verballerte ich zig Euro für Kaffee OHNE dafür im Austausch Internet zu bekommen. Herrje.

Donnerstag kommt ein Techniker, der uns mit Glück wieder ins Jahr 2013 hievt! Bitte alle Daumen drücken!  Was ich sagen will hiermit: ich hab euch alle lieb und den Kopf voller Artikel, Posts und Bilder und irgendwann kommen sie alle alle raus. <3

 

6 Gedanke zu “Keines ihrer bevorzugten Netzwerke ist verfügbar.”
  1. Vor knapp einem Jahr hatte ich einen ähnlichen Fall. Nur das ich so gar nicht dran schuld war. Am Heiligabend war in ein ausgebuddeltes Loch am Anfang unserer Straße Wasser gelaufen, welches vom 24 – 29.12. alle Telefone und Internetleitungen der ganzen Straße stillegten. Und ich fühlte mich, als hätte mir jemand meinen Lolli gestohlen. Der Notfallsurfstick war im Nuh aufgebraucht, auf Arbeit kam ich nicht überall hin und das in der Zeit wo ich mit Teilzeitreisender.de an den Start gehen wollte. Und die Herrschaften von Alice konnten nicht herausfinden wohers kommt. Und dann… War es plötzlich wieder da.

    Ich drück dir die Daumen.

  2. Oh ja, kann dich so verstehen. Man ist ja nicht abhängig, nichts zu trinken im Haus ist auch schlimm, aber das Internet ist mittlerweile sowas von selbstverständlich. Wird schon wieder, drücke die Daumen.

    LG
    Michael

  3. *rofl*, klasse geschrieben! Ich fühle mit Dir.

    Kann mich noch gut an Anfang des Jahres erinnern, als das Smartphone nach der DSL-Kündigung ein paar Wochen tethern musste und ich reihenweise SpeedOn-Pässe verballert habe.

    Drücke Dir für morgen die Daumen.

  4. Mir hat heute der Mann von netcolgne den Anschluus gekappt, weil er so damit beschäftigt war, der neuen Kita im Haus einen Anschluss zu legen. Unserer hat ihm wohl so gut gefallen, dass er dachte, prima, nehm ich doch den.
    seitdem befinde ich mich permanent kurz vorm ausrasten. Die Kita hat ironischerweise Wochenende u n d Internet, ich weder das eine noch das andere. Nachbarnetzwerke, in die ich freundlicherwiese darf, funktionieren wenn ich direkt vor den entsprechenden Haustüren sitze. Naja, wem erzähl ichs, ich habe Gewalt- und Voodoophantasien. Wie siehts bei dir aus aktuell?
    Netcologne hat übrigens auch Wochenende. Für Servicedienstleister erscheint mir das total unzeitgemäß, genau wie die dazugehörigen Warteschleifen, die mir sagen, phhh- uns doch egal, bist doch schon Kunde.. Grüße aus dem Treppenhaus

    1. @Smilla – Entschuldige, aber MUAHAHAHHAHA! OMG! Smilla, ich finde du klingt als wärst du auf Entzug. 😀 DAS ist zumindest was ich hier immer höre. Oh Mann ey. Ich kann das so gut nachvollziehen! Rate mal wo ich gerade sitze damit ich überhaupt was gebacken kriege? Richtig. In einem Café mit Wifi. Hahaha. Schöne neue Welt. Ich fühle mit dir, Smilla!

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