Norwegen lässt sich nicht gut ver-instagrammen. Die Farben der Natur sind hier oben einfach zu intensiv als dass ein Handyfoto ihnen gerecht würde. Und das aus meinem Munde. Ich instagramme natürlich trotzdem ständig, denn es macht zu viel Spaß darüber mit euch zu kommunizieren. Aber allein die grün Töne von Fjord, Wiesen und Berghängen sind so unglaublich!

Heute beginnt Tag 4 meines Roadtrips durch Norwegen. Vor mir liegen also noch 3 weitere! Und wer denkt, die Lust am Autofahren sei abgeebbt, der irrt. Ich freue mich jeden Morgen darauf, in den Wagen einzusteigen und weiter zu fahren. Es lässt sich nicht leugnen, dass dieser Wagen natürlich auch ein sehr dankbarer, zuverlässiger und großartiger Partner ist für so eine Autoreise.

Gestern Morgen bin ich in Balestrand aufgebrochen und am Sognefjord entlang gefahren, dem längsten Fjord der Welt! Oder wie die Leute hier sagen, der größten Touristenattraktion der Welt. Und während Balestrand ein kleines, leicht verschlafenes, aber traumhaft hübsch gelegenes Örtchen ist, führt eine der Norwegischen Landschaftsrouten direkt am Ort vorbei.

das familiengeführte Kviknes Hotel

Und auch bei Aufbruch am nächsten Morgen, ging es nach wenigen Kilometern rauf zum Gaularfjellet, die nächste Traumstraße. Da vergisst man den strömenden Regen schnell.

Nach meiner Fahrt auf den Aurlandsfjellet, meine erste nationale Touristenstraße, kann mich – was steile Abhänge, engste Kurven oder schmalste Straßen angeht – nichts mehr schocken. Das war mit Abstand die krasseste und gleichzeitig überwältigendste Straße, auf der ich je gefahren bin. Eine, bei der an manchen Stellen einfach kein Auto entgegenkommen DARF. Tatsächlich war es gut zu wissen, solche Features wie eine Rückfahrtkamera an Board zu haben. Mehr dazu aber demnächst in Ruhe aus Deutschland.

Ich fahre zur Zeit nicht sehr viele Kilometer, benötige dafür aber viel Zeit. Daher musste ich erst gestern zum ersten Mal tanken und habe gelernt: in Norwegen gibt es 2 Sorten Diesel. Ich hätte natürlich fast den falschen erwischt, aber offenbar handelte es sich nicht um LKW Diesel sondern um einen steuerlich vergünstigten, den aber normale Autos nicht tanken dürfen.

Mein Hotel heute Nacht war ein Highlight. Das Hotel Alexandra liegt direkt am Fjord, mit gigantischen Felswänden im Rücken. Mein Zimmer ist riesig und hat einen Balkon, von dem ich nicht nur den Fjord im Blick habe, sondern auch den Outdoor Pool. Ich könnte stundenlang draußen sitzen und das Wetter beobachten. Sehr viele Familien machen hier Urlaub, es kamen mehrere Busse an mit Amerikanern und Japanern – was auch erklärt warum ich gestern Abend keine Chance hatte, das eigentlich schnelle Wifi zu nutzen.

Beim Abendessen, bei dem man – wie es sich hier oft gehört – einen reservierten Tisch mit Namensschildchen hat, lernte ich erst Benni kennen, der schon seit 1971 in diesem Hotel arbeitet und dann eine Trupp von 30 Amerikanern. Alles Cousins und Cousinen, die eine Bustour gebucht haben um auf den Spuren ihrer Vorfahren durch Norwegen zu reisen. Wow!

Von hier zog es mich im strömenden Regen ein Stück zurück an den Fuße des Gletschers Briksdalsbreen. Und die gut 30minütige  Fahrt dorthin brachte mich wieder einmal durch eine Landschaft, von der ich glaubte, jemand hätte eine Filmkulisse aufgebaut. Auf der ganzen Strecke hin und zurück sind mir vielleicht 2 weitere Fahrzeuge begegnet. Das hat sich absolut gelohnt auch wenn es mir zu nass war um mit einem dieser Trollwagen zur Gletscherzunge hoch zu fahren.

Ich packe jetzt meine 7 Sachen zusammen, dann geht’s zum Frühstück. Alle Kameras, Akkus, der Laptop sind voll und so geht es gleich weiter nach Hellesylt um dort eine Fähre zu nehmen und nach Geiranger und den Geirangerfjord. Und dann ist der Trollstigen mit einen elf Haarnadelkurven nicht mehr weit!

Ich filme meine Fahrt natürlich immer mal wieder mit einer GoPro. Gestern krachte mir aber eine Mücke genau auf die Linse. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit bei einer ca 2 cm großen Linse? Wer auch eine GoPro nutzt, für den habe ich einen Tipp: vor der Abfahrt habe ich mir ein Akku-Ladegerät zugelegt von Wasabi. Damit kann ich die Akkus recht schnell über einen ganz normalen Stecker aufladen.

Mit knapp 40 € ein sehr guter Preis. Vor allem aber: enthalten sind zwei weitere Akkus (natürlich kein Original, aber sie halten genauso lange) UND ein Autoladekabel!

Diese Reise wird unterstützt von Visit Norway, Innovation Norway, Fjord Norway und Mercedes Benz!

10 Gedanke zu “Mit dem Auto durch Norwegen – ein Roadtrip durch das Land der Traumstraßen”
  1. Tolle Bilder.
    Aber wäre es nicht viel schöner gewesen, Luxus-Auto und Hotel gegen Fahrrad und Holzhütte einzutauschen? Bilder vom Straßenrand kann ja so ziemlich jeder machen. In ein ganz anderes Umfeld abzutauchen, dass ist doch der Kick. Gerade Norwegen bietet so viel.

    1. @Steve – Vielleicht mache ich eine Fahrradtour durch Norwegen und verbringe 3 Wochen in wundervollen Holzhütten wenn die Kinder größer sind…Ich wollte jetzt bewusst einen Roadtrip machen…

  2. Beeindruckende Bilder und Landschaften. Ich denke, die Bilder hier nicht „geinstagrammt“ zu zeigen, ist die richtige Entscheidung gewesen. Die Natur und Farben sind schon genial, auch die Häuser sind ja traumhaft und typisch für Norwegen. Ich bin auf die nächsten Tage gespannt!

  3. Endlich komme ich dazu Deinen Road Trip zu sehen und zu lesen … traumhaft kann ich nur sagen. Die Verbindung des Fahrens und ankommens ist klasse. Die Fotos zeigen die gewaltige Schönheit die einen in dieser unberühren Natur erwartet.
    Tolle … das ich nun alles verfolgen kann, danke Heike.
    LG sendet Dir Daniela

  4. Oh der Bericht macht wirklich Lust sich direkt in´s Auto zu setzen.
    Norwegen steht auf jeden Fall ganz oben auf meiner Wunschliste.
    Danke für den tollen Bericht und die Fotos, wecken auf jeden Fall die Reiselust.

    Viele Grüße
    Tanja

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