Die Aufregung steigt – die Anspannung auch. Nach einer intensiven Planungsphase geht mein fetter Roadtrip mit den Jungs bald los! Früher wollte ich im Urlaub einfach irgendwie ankommen, jetzt ist der Weg das Ziel. Daher ist eine Autofahrt in den Urlaub keine Autofahrt in den Urlaub mehr, sondern ein Roadtrip! Und bei einer geplanten Strecke von über 3300 Kilometern hat die Reise sich den Namen verdient.

Nach über 4000 gefahrenen Kilometern in 4 Tagen quer durch die USA beim #mbrt13 bin ich felsenfest davon überzeugt, dass mich diese kleine Strecke – im Verhältnis zum Aufenthalt – nicht schaffen wird, sondern wir sie! Auch wenn ich zwei Kinder mit an Board habe und längere Fahrten sicherlich ein wenig unentspannter werden können, wenn ihr wisst was ich meine. ABER die Strecke ist gut eingeteilt, und wirklich fies lange Stücke sind nicht dabei – ok, in der Mitte und am Ende vielleicht – dafür sind wir eben jeden Tag on the road, wechseln fast jeden Tag das Hotel.

Wer jetzt denkt „Davon haben die Kinder ja mal gar nichts!“ dem möchte ich gerne sagen, dass hoffentlich das Gegenteil der Fall sein wird. Denn die Jungs werden auf Bauernhöfen wohnen, riesige Häfen und das raue Meer sehen, an Klippen entlanglaufen, die Gezeiten kennen lernen, eine Bootstour machen und vielleicht auf Kegelrobben treffen, Muscheln sammeln, am Strand sein, reiten, Seilbahn fahren, Ostereier suchen und noch einiges mehr.

Aber wohin geht es denn nun?

In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband der Bretagne sowie der Marketinggesellschaft Meran und Mercedes Benz führt uns unser Roadtrip erst durch die Bretagne im Westen Frankreichs und von dort aus nach Meran in Italien und zurück nach Köln.

Mercedes Benz stellt mir für diesen Trip einen Testwagen zur Verfügung, auf den ich schon neugierig war, bevor ich das erste Mal bei Testfahrten dabei sein konnte: ein GLK mit 4Matic, Allradantrieb. Morgen Mittag wird er hier eintreffen.

Zu den Sätzen, die du nicht häufig hörst, gehört definitiv dieser hier, der mich heute per Telefon wie aus dem Weltall erreichte:

„Frau Kaufhold, wir haben hier einen Mercedes für Sie. Wann dürfen wir ihn bringen?“

Insofern bin ich einfach mal komplett gespannt was da genau passiert. Und auch mit dem Thema packen setze ich mich erst dann auseinander, wenn ich ein Gefühl für die Größe des Kofferraums bekommen habe. Dass der nicht riesig ist, ist mir bewusst. Also kommt mit, was reinpasst, der Rest hat Pech. So sehe ich das heute. Morgen Abend hoffentlich auch noch. Herrschafszeiten, für 5 Tage USA reichte zwangsweise auch fast das Handgepäck. Weniger ist mehr. Wer mit Kindern reist, kann JEDEN Kofferraum vollmachen. Die Kunst ist, sich zu beschränken.

Und das haben wir vor: wir werden die landschaftlich schönere Route durch die Normandie wählen und eine spontane Übernachtung an der Strecke in Le Havre einlegen. Ich will unbedingt durch den Hafen laufen/fahren/schippern – stehe ich ja total drauf. Wir werden die ersten Tag in der Bretagne in Rennes verbringen und dann das Leben auf einem echten bretonischen Bauernhof kennenlernen. Hier ist ganz klar mein rudimentär vorhandenes Französisch gefordert, sonst werden wir uns mit Händen und Füßen verständigen müssen. Die Jungs werden den Hof lieben – denn es gibt Hühner, Kühe und Traktoren. Note to self: Gummistiefel nicht vergessen! Auf dem Bauernhof werden wir auch eine Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen brechen wir auf in den kleinen Badeort Perros-Guirec, der etwa 2 Stunden entfernt ist. Der Ort ist bekannt für seine rosa Granitfelsen. Wir haben Zeit, die Küste zu erkunden mit all ihren bizarren Felsformen, die über 300 Millionen Jahre alt sind. Übernachten werden wir in diesem wunderschönen Hotel direkt am Strand von Saint-Guirec!

Am nächsten Morgen brechen wir zu einem absoluten Highlight auf: wir fahren an Bord eines alten bretonischen Segelboots zu den Sieben Inseln vor der Rosa Granitküste! Ganz klar habe ich hier großen Respekt vor dem Boot, dem Boot mit Kindern drauf und dem Wind. Wir schippern durch das größte Vogelschutzgebiet an der französischen Küste und hoffen, verschiedenste Vogelarten zu entdecken sowie Papageientaucher und Basstölpel. Mit etwas Glück sehen wir Kegelrobben. Mit noch mehr Glück überstehen wir das alle ohne Übelkeitsattacken. Aber die Jungs werden mit anpacken und dem Skipper über die Schulter schauen dürfen.

Le Saint Guirec – © Pierre Torset

Es geht weiter in die Freibeuter- und Festungsstadt Saint-Malo – aber nicht ohne am Cap Fréhel anzuhalten: eine wunderschöne, gezackte Steilküste mit einem riesigen Leuchtturm. Ich freue mich tierisch auf die Weite, die Aussicht, die frische Luft und die Entdeckungen. Auch wenn dort in der Bretagne noch genauso Winter ist wie hier.

Cap Fréhel – © LE MOIGNE Jean-Louis

Von den Festungsmauern Saint-Malo hat man einen offenbar traumhaften Blick über die Strände, den Hafen und die Festungen. Bei einem Rundgang erkunden wir die engen Straßen der Stadt bevor wir unsere letzte Nacht in der Bretagne antreten.

Saint-Malo – © Yannick Le Gal

Am nächsten Morgen treten wir mit einer Fahrt zum Klosterberg Mont-Saint-Michel unsere Weiterreise nach Meran an. Dort werden wir auf dem knapp 800 Jahre alten Oberhasler Hof übernachten und die Südtiroler Bäuerin des Jahres kennen lernen. 15 Minuten zu Fuß von Meran entfernt. Die Jungs können rumtoben und am Leben auf dem Hof teilnehmen.

Unbedingt werden wir dem beanchbarten Reitstall in Hafling einen Besuch abstatten, mit der Seilbahn und der längsten Schlittenrodelbahn Italiens fahren! Mats Gips kommt ab am 1. April – was als besonderes Highlight gefeiert wird unterwegs.

Viel Bewegung, kaum Stillstand. Aber genau so gehört es sich für einen Roadtrip. Natürlich sind einige lange Strecken dabei, die es zu bewältigen gilt, aber ich werde mich mit allerlei Unterhaltungsmaterialien bewaffnen und auch bereitwillig das alte und das neue iPad nach hinten abdrücken. Zudem plane ich Zwischenübernachtungen ein, die die lange Fahrt entzerren sollen.

Ob das alles klappt, das könnt ihr hier im Blog verfolgen – wenn es denn das Internet vor Ort zulässt. Aber wie immer live per Instagram unter @koelnformat !

 

25 Gedanke zu “Wie aus einer Fahrt in den Urlaub ein Family Road Trip wird”
  1. Wonderful, klingt super. In der Bretagne war ich Mitte der 90er mit einer Schulgruppe, sind damals mit Bullys hingefahren und haben Kajak- und Radtouren unternommen, allerdings in der südlichen Bretagne, rund um Vannes. Hab viel Spaß, toller Trip! 🙂

    1. @Sarah – Haha ja das ist sehr gut zusammengefasst. 🙂 und Entspannung auf der Rückbank – Ohmmmm. Vielen Dank für deine Worte!

    1. @Peter – Ich versuchs, ich versuchs. Man hat nie genug Zeit für alles. Die Frage ist dann, fährt man trotzdem oder lieber nicht? Ich war mal für 4 Wochen in Australien, da sagten alle, das lohnt nicht. Aber natürlich waren das mit die erlebnisreichsten Wochen. Danke für deinen Tipp!

  2. Hallo Heike,
    das klingt nach einer fantastischen Tour! Schade das du nicht bis in die Südbretagne vordringst, denn die ist auch wirklich schön, aber man kann sicherlich nicht alles machen ;).

    Ich bin im Mai 2010 zusammen mit Vaddern und dem Opa von Saint-Nazaire/Pornic nach Rostock gesegelt. Aus Zeitgründen hatten wir aber nur einen Zwischenhalt in Cherbourg. Das war wirklich schön dort, und wenn man mal auf dem Weg ein wenig Küste gesehen hat, dann wollte man eigentlich sofort stoppen!

    Falls es dich interessiert (und hier erlaubt ist): http://www.dennylang.com/2010/11/1087-seemeilen-teil-i/

    Also viel Spaß. Das gute Fotos bei rum kommen sollen, brauch ich ja wohl nicht extra erwähnen oder? 😉

    1. @Denny – Mit Vaddern und Opa? GEIL. 🙂 Klar ist ein sinnvoller Link erlaubt! Bereichert ja, vielen Dank ich schaus mir gleich an! Das mit den guten Fotos sollte hinhauen, ein paar Daumen brauche ich für gutes Internet!

  3. Alle Achtung. Eine gewaltige Strecke die ihr da vor euch habt und ich bin gespannt was Du berichten wirst. Wir machen im Mai einen roadtrip entlang der Ostküste der USA. Meine Jungs sind 6 und 1. Mal sehen wie das so klappen wird. Viel Spaß und gute Fahrt, Nadine

    1. @Nadine – Ja, das ist eine nicht unbedingt kleine Strecke. Ich habe das bei dir sogar ganz gebannt gelesen, und USA steht auch auf meinem Plan – irgendwann zumindest. Ich setze dich mal in meine Blogroll, dann denk ich auch dran, regelmässig bei dir zu lesen! Ich bin gespannt, was DU schreibst! 🙂

  4. Ich liebe die Bretagne und wir reisen schon seit über 20 Jahren dorthin. Unsere Anreise erfolgt auch immer über Le Havre, allerdings fahren wir die Strecke bis Perros Guirrec grundsätzlich durch (ohne Zwischenübernachtung). Für eine Übernachtung würde ich aber das Stadtchen Honfleur vorziehen, da es wesentlich beschaulicher ist als Le Havre mit seiner Erdölindustrie im Hafen.
    Von Honfleur reicht aber der Blick auch bis zum Hafen von Le Havre und auf die Seinemündung.
    Was die Bretagne angeht, den Mt. Saint Michel sollte man natürlich mal gesehen haben, St. Malo ist einfach großartig und auch sehr schön für einen abendlichen Stadtbummel geeignet. Cap Frehel und das Fort la Latte auch absolut sehenswert und natürlich unsere geliebte Rosa Granit Küste. In Perros empfiehlt sich eine Bootsfahrt zu den Sieben Inseln (Le sept iles) und entlang der Küste, Mit etwas Glück kann man dort eine kleine Gruppe Robben sehen. In einem Sommer hatten wir sogar das Glück in der Bucht von Douarnenez eine Gruppe Grindwale zu beobachten, ein tolles Erlebnis. Wünsche eine schöne Reise !

  5. Wir waren mittlerweile sieben Mal für jeweils 14 Tage in der Bretagne und haben nun fast alles gesehen.
    Für eine Übernachtung in der Nähe von Le Havre würde ich Etretat mit seinen sehenswerten Kreidefels-Bögen empfehlen.
    Und die Süd-Bretagne mit den Menhiren um Carnach ist jeden Umweg wert.
    St.-Malo und Ploumanac’h (St. Guirec) ist eine gute Wahl,
    der Mont St. Michel wird aber m. E. überbewertet.

    1. @Günni – Wow! 7 Mal ist ordentlich! Ich komme vielleicht noch mal auf deine Tipps zurück! Etretat haben wir leider leider auslassen müssen, ich hatte mich für eine Übernachtung in Le Havre entschieden. Aber we’ll be back. 😉

  6. Strammes Programm mit den Jungs, Chapeau! Bretagne und Mont St. Michel haben wir 2000 gemacht. Tipp: Bevor Ihr nach Meran startet, jag sie alle Stufen des Mont hoch. Und lass sie sie zählen, ich hab vergessen, wieviele es sind *lach*. Danach werden sie gut schlafen 😉

    Ich werde Dich auf Instagram begleiten. Viel Spaß!!

  7. Wünsche euch viel Spass auf dem Trip.
    Wir, also meine Frau, meine beiden Jungs (1 und 4) und ich, sind am Mittwoch von einem 5-Tage Besuch bei meiner Schwester in Barcelona zurückgekehrt. Wir sind mit germanwings geflogen und haben dafür ca 720 Euro bezahlt! Ich wäre ja lieber mit unserem VW Caddy gefahren, wäre bestimmt günstiger und spannender gewesen. Fliegen mit kleinen Kindern finde ich zumindest nicht besonders entspannt.
    Der GLK ist allerdings überhaupt nicht mein Fall (SUV!). Naja, Hauptsache fährt. 😉

    1. @Jonas – Danke für deinen Kommentar! Das Schlimme ist ja, dass Flüge für 4 Personen für 720 € noch fast im Rahmen liegen, für 5 Tage allerdings auch wieder recht stramm. Ja, der GLK polarisiert. Ich liebe ihn. Auch und gerade wegen der Optik. Aber meiner Meinung nach nicht wirklich ein Männerauto. 😉

  8. ooooohlalaaaa, die bretagne! – ich habe mich auch gerade verliebt – vorgestern, spätestens in saint malo. jupp, wir sind jetzt bretagne-fans …
    wir düsen gerade „derwegistdasziel“ mit dem wohnmobil durch europa, mit unserer 8 monate alten lütten im gepäck. (die hat zwar wirklich noch nicht viel davon außer seeehr viel mama und papa, aber deine erfahrungen werd ich mir trotzdem mal hinter die ohren schreiben). liebe grüße *fast vom cap fréhel* aus erquy von der S. vom blech

    1. @Simone – ACH WIE TOLL! Woah. Jetzt bin ich ein wenig neidisch! Ich finde auch, dass man nicht immer 1000 %ig komplett nach den Kindern gehen sollte. Und es könnte ihr wirklich schlechter gehen als 8 Monate mit euch zusammen zu verbringen. Schreibst du drüber? Ich schaue gleich mal nach!

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