Mein Interview mit Streetfotograf Thomas Leuthard

Endlich komme ich dazu mein aufgezeichnetes Interview mit Streetfotograf Thomas Leuthard (85 mm) zu posten. Ich gehe einfach mal davon aus, dass ihr ihm und seinen Arbeiten im Netz schon mal begegnet seid und/oder seine beiden E-Books gelesen habt zum Thema ‚Streetfotografie‘. Wenn nicht, empfehle ich sie all denjenigen, die gerne auf der Straße fotografieren. Sie sind kostenlos. Genau diese Tatsache hat den Bekanntheitsgrad von Thomas Leuthard enorm gesteigert. Heute könnt ihr aber auch endlich einmal seine Stimme hören.

Anfang November war Thomas in Bonn und gab einen Workshop zusammen mit Roman Tripler. Am Tag darauf planten die beiden einen Photowalk durch Köln. Es konnte sich anschließen, wer Interesse hatte an der Streetfotografie und so zog ich mit den beiden und einigen Teilnehmern durch die Stadt. Ich hatte im Vorfeld mit ihm abgesprochen, ein Interview ‚on the run‘ aufzuzeichnen. Thomas erzählen zu lassen, während er fotografiert. Und zum Einsatz kam da natürlich mein erst wenige Tage alter Hightech Roland Rekorder.

Und es ist schon großartig, einen sauberen Ton aufzeichnen zu können, unter unterschiedlichsten Bedingungen. Wir liefen über viel befahrene Straßen, der Wind pfiff, Menschen quatschten, Koffer machten Krach, wir waren auf einer Kirmes und in einer sehr halligen Kunstausstellung. Aber mit dem Ton bin ich sehr zufrieden. Zum Rekorder bin ich noch ein Review schuldig, das steht auch noch an in nächster Zeit.

Meine Idee war, Thomas Leuthard bei seiner ‚Arbeit‘ zu begleiten. Zu dokumentieren, wie er fotografiert, wie sein Umfeld reagiert. Ich fotografiere oft fotografierende Menschen. Aus dem Interview wollte ich von vorneherein mehr eine Erzählung machen. Also meine Fragen herausschneiden und Thomas über die Streetfotografie erzählen lassen.

Dabei stellt sich die Frage, warum die Festbrennweite 85 mm? Das Objektiv bietet eine Brennweite, die sowohl für Porträts als auch für Straßenszenen ideal ist und eine gewisse Distanz zum Geschehen wahrt. Thomas’ Entscheidung, dieses Objektiv zu verwenden, gibt einen Einblick in seine bevorzugte Arbeitsweise sowie die Bildsprache, die er damit erzielen möchte.

Ich habe das Interview geschnitten und gekürzt. Da es aus 15 verschiedenen Dateien bestand und ich es nicht am Stück aufgezeichnet hatte, war es recht frickelig. Die Bilder habe alle ich fotografiert – bis natürlich auf das Hitchcock Bild und das Riesenradfoto – die sind beide von Thomas.

Audiointerview mit dem Schweizer Streetfotografen Thomas Leuthard

Es hat viel Spaß gemacht den Tag mit Thomas Leuthard und Roman, Jana und Christian zu verbringen. Ich bin sehr dankbar, diese doch seltenen Einblicke bekommen zu können. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie er arbeitet und worauf er achtet. Sobald alle das gleiche Motiv fotografieren, suche ich mir lieber ein anderes. Seine Fuji X100 hat er mittlerweile verkauft.

Ich habe Thomas Leuthard kennengelernt als einen sehr entspannten Menschen, der viel lacht, aber auch sehr zielstrebig ist. Thomas fackelt nicht lange, sondern setzt Ideen schnell um.

Ich würde mich über euer Feedback freuen! Habe das so ja auch zum ersten Mal gemacht, aber für mich aus diesem ersten Interview einiges gelernt. Teils konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich unterwegs besser fotografieren solle oder lieber den Ton aufzeichnen. Beides gleichzeitig ging nur begrenzt. Blöd war, dass zwar meine Kamera am Riemen baumelte, der Rekorder aber nicht. Und so hätte ich ihn fast fallen lassen. Es wäre deutlich leichter gewesen, das Interview am Stück zu führen, dann hätten mir aber die Umgebungsgeräusche gefehlt.

Wer übrigens ein Tonschnittprogramm empfehlen kann, außer Audacity, den lade ich auf einen Glühwein ein! Audacity ist ja echt fies. Da funktioniert der Tonschnitt ja auf dem iPad besser.

Auf Köln Format gibt es einige weitere Interviews! Schaut doch mal rein.

Thomas Leuthards 85 mm Website existiert heute leider nicht mehr. Das Interview möchte ich aber nach wie vor im Blog halten.