Ich bin aus dem Urlaub zurück und habe ziemlich genau 3688 Fotos mitgebracht. Die wollen jetzt erst einmal aussortiert werden. Sie alle sind entstanden in 5 intensiven Tage an der Costa del Sol – in Málaga – sowie in gut zwei Wochen im Tessin am Lago Maggiore. Sowohl in der Schweiz als auch in Italien.
Als erstes möchte ich euch das Foto zeigen, bei dem ich während des Auslösens schon wusste, dass es DAS Foto für mich ist. Ein Foto von einem alten Spanier und seinem Enkel, voller Liebe zueinander halten sie sich in den Armen. Ein Bild das mir auch heute noch ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Eine Momentaufnahme, wie sie nur in diesem winzigen Augenblick entstehen konnte.
Entstanden ist das Foto am Tag vor meiner Abreise aus Málaga. Während einer kleinen aber wunderbaren Bootstour durch den Hafen der Stadt. Der kleine Junge war nur mit seinem Opa auf dem Boot. Seine Mutter und seine kleine Schwester warteten am Ufer auf sie. Anfangs wollte der Junge nicht mitfahren, hatte Angst auf das schaukelnde Boot zu steigen, vertraute aber dann seinem Großvater und liess sich auf die Schiffsfahrt ein. Er war deshalb so stolz auf sich und freute sich so sehr, dass er vor Glück hin und her sprang als das Boot losfuhr, ganz aufgeregt immer wieder seiner kleinen Schwester ein ‚Tschüß‘ zurief und ihr wild zuwinkte. Vor Glück nahm er immer seinen Opa ganz fest in den Arm und drückte ihn. Und sein Opa ihn. Die beiden waren einfach restlos glücklich und genossen die Fahrt vorbei an großen Schiffen und Kränen.
Ich fand das alles so herzergreifend, dass ich heute noch heulen könnte wenn ich dran denke. Aber ich bin was solche Geschichten angeht auch etwas anfällig… Es paßte einfach alles. Der Opa, der seine leere Cola-Dose immer fest in der Hand hielt, um rein zu aschen. Keine Zähne mehr im Mund. Während der Junge später mit großen Augen Pepito dem Skipper beim Angeln zusah.
Die beiden haben gar nicht bemerkt, dass ich sie fotografiert habe. Ich wollte dem Großvater das Foto unbedingt schenken, es ihm zur Erinnerung an diesen Tag entwickeln lassen und zuschicken. Aber er verstand mich nicht und ich kein Spanisch und so wartete ich bis wir wieder anlegten und bat die Mutter des Jungen durch Erklärungen mit Händen und Füßen um ihre Adresse. Einige Abzüge der Bilder werden sich dann sehr bald auf den Weg nach Spanien machen.
Einen kleinen Teil meiner Fotos werde ich nach und nach hier im Blog zeigen. In den drei Wochen ergaben sich so viele Gelegenheiten, die ich euch gerne zeigen möchte. Ein wenig Streetfotografie, ein wenig Sportfotografie, Landschafts, Leute, Kultur…
Für mich ist es einfach eine wunderbare Sache im Ausland sein zu können, fremde Orte, Sitten, Gebräuche kennen zu lernen, die Menschen und ihre Traditionen zu beobachten. Das ist einfach viel spannender als vor der eigenen Haustür zu fotografieren und so wird meine Kamera auf Reisen zum ständigen Begleiter.
welch großartiges foto. in allen belangen. vor allem aber, wie du schon getwittert hast, auf emotionaler ebene. super schön. freut mich für dich.
und welcome back!
Gut beobachtet, das tue ich auf meinen Reisen auch immer…
Wirklich ein Moment des wahren Glücks – eine besondere Beziehung,
Opa und Enkel. Hoffe, das geht noch lange so, solange sie einander
haben. Ich selbst kenne meinen Opa im Grunde nur mit Hemd und
Krawatte, bei diesem Senior ist mir auch das weit geöffnete
Hemd aufgefallen, echte Urlaubsstimmung!
Was für ein cooles Bild. Habs gerade zufällig über Google entdeckt.
Schade, dass Du nicht mehr Bilder als Gallerie veröffentlichst.
Grüße aus dem Süden
Johannes