Nach London mit Kind? Aber sicher! Wir würden sofort wieder unsere Koffer packen! Vier Tage habe ich mit meinem 5jährigen Sohn gerade in London verbracht. Mit diesem und den nächsten Posts möchte ich euch einerseits zeigen, was wir erlebt haben, aber auch, dass London eine wirklich kinderfreundliche Stadt ist. Vielen ist es dort vielleicht zu hektisch und groß aber es lohnt sich, diese Bedenken zu überwinden. Es gibt so viel zu entdecken und erleben, ob auf der Strasse, am Fluß oder auch in den vielen riesengroßen Parks oder auf den Spielplätzen.

Die Idee dazu hatte ich bei meinem letzten London Aufenthalt. Ich hatte viele Familien beobachtet, die mit ihren Kindern die Stadt erkundeten. Mir fiel auf, dass die Londoner sehr kinderfreundlich sind und die Restaurants Kinder willkommen heissen. Mit diesen Beobachtungen flog ich nach Hause und buchte zeitnah zwei Flüge in diese wunderbare Stadt für meinen Sohn und mich. Während diese Idee bei den meisten auf Unverständnis stiess, war ich mir immer sicher, dass das gut funktionieren würde. Die häufigsten Fragen zu meiner Reise nach London mit Kind waren:

Warum fährst du nicht einfach an den Strand mit ihm?

Hast du keine Angst, dass er verloren geht in der Stadt?

Glaubst du nicht, er ist noch zu jung dafür?

Wasser, Sonne und Meer folgen im Sommerurlaub. Für viele Kinder ist es bestimmt schon normal durch die Welt zu fliegen, wir haben in den letzten Jahren nicht wirklich viel reisen können. Ich wollte bewusst einen Städtetrip machen damit Mats neue Eindrücke sammeln kann. Spannend fand ich seinen Umgang mit der englischen Sprache. Zuerst hat es ihn überrascht, dass er nicht versteht was die Menschen ihm sagen. Dann fragte er gezielt nach „Mama, was heißt denn Tschüß auf englisch?“ Das Interesse an dieser Sprache in ihm zu wecken war auch ein Punkt meiner Überlegungen.

Sorge, er sei zu jung für diesen Trip hatte ich nie. Etwas Muffensausen bekam ich kurz vor Abflug nur, als ich zum wiederholten Male hörte „Ich würde das nie machen. Was ist wenn du ihn aus den Augen verlierst?“ Das durfte eben nicht passieren. Punkt. Große Verantwortung, die ich allein trug.

London mit Kind – Mein Tipp: unbedingt einen kleinen Roller einpacken 

Soviel zu meinen Vorüberlegungen. Das erste Gepäckstück das feststand war Mats Roller. Ein Hudora XXL mit 180er Rollen. Auf den letzten Reisen hatte ich die Londoner Kinder auf ihren Mini-Kickboards durch die Straßen und die langen U-Bahn Schächte flitzen sehen und diese Idee gefiel mir richtig gut. So viel laufen schien mir für Mats langweilig und zäh, aber mit dem Roller sollte es für ihn richtig spannend werden, lange Distanzen zu bewältigen. Ich gebe zu, dass ich das schwere Ding aus Gewichtsgründen um ein Haar wieder aus dem Koffer verbannt hätte. Zum Glück habe ich es nicht getan!

Eines noch vorweg: diesen Trip hätte ich mir allein niemals zugetraut mit einem Kind zu unternehmen, das noch auf den Kinderwagen angewiesen ist. In London gibt es so viele U-Bahn Stationen, die nur über lange Treppen zu erreichen sind. Aufzüge oder Rolltreppen gibt es bei weitem nicht überall. Auch Busse sind über Stufen zu erreichen, zudem ist es überall voll und eng. Ich habe so viele Familien gesehen, die Kinderwagen, Kind und Einkaufstüten mit letzter Kraft die Treppen hochhieven.

Für Mats und mich ging es am Freitag Morgen los. Um 8 Uhr 35 sollte der Lufthansa Flieger aus Köln nach Heathrow starten. Aber schon da war auf dem Londoner Flughafen so viel los, dass wir mit beinahe einer Stunde Verspätung abflogen. Das führte zu vielen hektischen Telefonaten der ganzen Geschäftsleute in der Maschine, die ihre Termine verschieben mussten. Wir hatten keinen Zeitdruck. Ich hatte nur einen Termin fest gebucht und bezahlt: die Stadionführung beim FC Chelsea.

In London empfing uns trübes Wetter. Graue Wolken, leichter Regen. Das was so vorausgesagt, sollte aber auch der einzige graue Tag bleiben. Nach knapp einstündiger Flugzeit landeten wir in London. Uhren eine Stunde zurück stellen. Mir war wichtig nach Heathrow zu fliegen da dieser Flughafen ziemlich gut und günstig mit der U-Bahn zu erreichen ist.

London mit Kind – Mein Tipp: mit der U-Bahn in die Stadt fahren

Nach der Gepäckausgabe sind es nur wenige hundert Meter durch das Terminal bis zur U-Bahn, der Piccadilly Line. Man könnte natürlich auch den Heathrow Express nehmen. Er legt die Strecke Flughafen – Paddington Station in etwa einem Drittel der Zeit zurück und Sitzplätze gibt es genug. Dafür kostet er aber auch in etwa das Dreifache. Zudem hält er an einem der größten und somit wuseligsten Bahnhöfe der Stadt.

Wir nahmen also die U-Bahn. Am Eingang der U-Bahn herrscht meist große Hektik und ordentliches Durcheinander. Die Schlange an den Ticket Automaten ist oft lang. Nicht nervös machen lassen aber das Gepäck im Auge behalten. Mittlerweile hab ich diese Automaten verstanden und kann mein Ticket recht schnell ziehen. Wenn man nicht weiß welches Ticket man benötigt treten schonmal die Schweißperlen auf die Stirn denn hinter einem stauen sich die Leute. Ich habe schon einmal erlebt, dass eine französische Familie so einen Automaten zum Absturz gebracht hat und die Menschenmenge hinter ihnen umsonst gewartet hatte.

Das richtige Ticket für eine Fahrt ins Zentrum ist eine One Day Travelcard Zone 1-6. Kostenpunkt 8 Pfund. Mit diesem Ticket kann man dann auch den ganzen Tag kreuz und quer durch die Stadt fahren so oft und so viel man will. Ist also eine sehr günstige Sache. Kinder bis 10 Jahre dürfen umsonst fahren. Man benötigt kein extra Ticket für sie. Muss dann aber die ‚breiten‘ Durchgänge nutzen und mit ihnen zusammen durch die Schranken gehen. Bis zu vier Kinder dürfen mit einem Erwachsenen fahren. Das U-Bahn Ticket am besten griffbereit aufbewahren, man benötigt es ständig. Und kommt ohne es auch nicht aus der U-Bahn Station raus. Die Automaten können meist die frisch gezogenen Scheine wechseln. Wenn das aber viele müssen blinkt die Anzeige „No Change“ auf. Unbedingt beachten, denn ab diesem Zeitpunkt wechselt der Automat nicht mehr. Steckt man dann einen 10 Pfund oder gar 20 Pfund Schein rein behält er den Rest. Es kann also passieren, dass man zehn Minuten vor dem Automaten warten muss um dann zu sehen, dass nicht mehr gewechselt werden kann. Daher eine Kreditkarte bereit halten, die der Automat auch nimmt.

Auf der Homepage Transport for London kann man sich im Vorfeld auch über mögliche Sperrungen der U-Bahn Stationen informieren. Denn im Hinblick auf Olympischen Spiele im nächsten Jahre werden viele Stationen saniert und über ein Wochenende geschlossen. So war Heathrow beispielsweise Samstag und Sonntag nicht direkt mit der U-Bahn zu erreichen. Stattdessen wurde Schienenersatzverkehr eingesetzt. Und der ist wirklich unübersichtlich. Das würde ich vermeiden und den Aufschlag für den Heathrow Expresszug in Kauf nehmen.

Einige Wochen vor unserer Abreise hatte ich ein Zimmer in einem Hostel für Mats und mich gebucht. Mit dem Begriff ‚Hostel‘ verbinden viele bestimmt viel negatives. Aber das -finde ich – trifft auf das Meininger in London nicht zu. Ich war jetzt schon vier Mal dort und würde jederzeit wieder hin fahren. Die Lage mitten im hippen Stadtteil South Kensington ist einfach genial. Es ist nur wenige hundert Meter von der U-Bahn Station ‚Gloucester Road‘ entfernt, in der drei U-Bahn Linien halten.

Unter anderem die Piccadilly Line. Das heißt, man steigt im Flughafen ein und kann ohne umzusteigen fast bis vor die Unterkunft fahren. Bei den vielen Treppen im Untergrund lernt man das sehr schnell zu schätzen. Fahrtzeit in etwa 50 Minuten. Während der ersten U-Bahn Fahrt musste Mats damit klarkommen, dass er nichts von dem verstand was die Leute sagten und damit, dass alles etwas eng und voll ist. Als wir aus der Station kamen, ich seinen Roller aus dem Koffer holte und den Teddy dafür verstaute war er angekommen in der Stadt.

 

London mit Kind – Mein Tipp: das Meininger Hostel am Hyde Park

Das ‚Meininger‘ liegt direkt am Hyde Park und ist wirklich ein idealer Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden. Viele Sehenswürdigkeiten, Cafés, Restaurants sind super zu Fuß zu erreichen. Das Natural History Museum liegt direkt gegenüber. Das Science Museum nur ein paar hundert Meter die Straße rauf. Die Royal Albert Hall ist um die Ecke und der Park in 5 Minuten zu erreichen. Die Zimmer, in denen ich bisher gewohnt habe ware alle sauber und völlig in Ordnung. Natürlich sind sie nicht riesengroß und wer Luxus erwartet ist völlig fehl am Platz. Aber für einen guten Preis wohnt man in einem feinen Hostel mitten in der Stadt. Es gibt einen großen Bereich mit Bar, gemütlichen Sitzplätzen, Kicker und Internetplätzen. Die allerdings zu nutzen ist echt teuer leider. Weiter oben gibt es für die kleinen ein Spielhaus mit Mini-Sandkasten und die Großen können auf der Terrasse sitzen.

Das Meinininger heißt auch ‚Baden Powell House‘. Benannt nach Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung. Es wurde 1961 von der Queen eröffnet.

Es gibt im Meiniger verschiedenste Zimmer. Von Schlafsälen über Mehrbettzimmer bis hin zu Einzel- und Doppel- oder Familienzimmer. Mit Bad im Zimmer oder auch nicht. Unser Zimmer hatte ein kleines Bad, zwei Einzelbetten, eine Couch, einen Tisch, einen Schrank, einen Fernseher und ein kleines Bad. Mit Blick auf einen Baum, der schon im Garten des Natural History Museum steht.

 Allerdings liegt das Hostel an einer Kreuzung. An einer Straße rauscht der Verkehr auch nachts vorbei, das stört vielleicht den ein oder anderen. Und das Hostel ist natürlich Anziehungspunkt für viele Schulklassen. Das heißt, es wird viel über den Flur gerannt oder mit Türen geknallt. Aus diesem Grund hatte ich im Vorfeld nach einem ruhiger gelegenen Zimmer gefragt und auch eines bekommen. Ausser ein paar Autos hörten wir in den drei Nächten nichts.

Mein Tipp Solltet ihr zu zwei reisen fragt nach Zimmer 302. Das ist wirklich in Ordnung. Seid ihr zu viert, fragt nach Zimmer 312. Das liegt zum Hinterhof und dort ist es mucksmäuschenstill. Es hat zwei Einzelbetten und ein Stockbett.

Kinder, die jünger sind als 5 dürfen übrigens umsonst übernachten und auch umsonst frühstücken. Ich empfehle, das Frühstück im Hostel gleich beim Check-In mitzubuchen. Es kostet dann 4 Pfund pro Tag und Person und ist wirklich in Ordnung.  Es ist natürlich sehr englisch. Es gibt Toast und Brötchen, Baked Beans, Käse, Wurst, Marmelade und Nutella aber auch Müsli und Cornflakes, Joghurt und immer Obst und Gurken und Tomaten. Zum Glück auch Kaffee und auch Tee, Milch, furchtbar süße Zuckergetränke und Wasser. Das Highlight für Mats war die Toastmaschine. Dieses Gerät in das man ganz oben eine Scheibe reinlegt, die dann unten getoastet raus kommt. Vor Aufregung plumpste auch mal eine runter…

Mats fand es sehr spannend, die vielen Jugendlichen im Frühstücksraum zu beobachten. Aber: nach dem Frühstück das Abräumen nicht vergessen.

Wir haben die Zeit im Frühstücksraum auch genutzt um uns auf den bevorstehenden Tag einzustimmen, Postkarten zu schreiben (nur 2 um ehrlich zu sein) oder draussen die Menschen auf der Straße zu beobachten.

Aber wir sind noch am Ankunftstag. Der Check-In ist erst ab 15 Uhr möglich. Vorher kommt man nicht ins Zimmer. Allerdings kann man die Koffer so lange im Luggage Raum verstauen. Der ist nur mit einer Keycard zu öffnen und videoüberwacht. Völlig unkompliziert. Es ist auch nicht nötig, am Nachmittag für den Check In extra zurück zu kommen. Man kann ohne Probleme auch abends einchecken. Wir haben also den Koffer abgestellt und sind direkt los.

London mit Kind – Mein Tipp: Das Science Museum

Da das Wetter immer mal wieder mit fetten Regenschauern aufwartete bin ich mit Mats in Richtung der Museen gelaufen. Mats ist gerollert. Die Schlange vor dem Natural History Museum war unglaublich lang. Da fürchtete ich schon, es könne beim Science Museum nicht anders sein. Aber weit gefehlt. Da konnten wir sofort rein gehen. Ich glaube, das Museum wird unterschätzt und die Touristen strömen eher in das NHM. Dabei gibt es gerade im Science Museum auf 7 Etagen für Kinder eine Menge interessanter Dinge zu entdecken wie alte Flugzeugen, viele Autos, Raketen, riesengroßen Astronauten, einem I-Max Kino, Dampfmaschinen und allerhand Monitore zum schauen und anfassen. 

Während die oberen Etagen eher für die größeren Kindern interessant sein dürften gibt es in den beiden unteren Erlebnisräume zum anfassen für die Kinder bis 6 Jahre. Unbedingt nach dem ‚Pattern Pod‘ im Ground Floor suchen und nach ‚The Garden‘ im Basement. The Garden ist ein richtiges kleines Spieleland für Kleinkinder. Sie können mit Wasser planschen, Wasserpumpen ausprobieren und sich richtig bewegen und klettern. Es ist zwar meist voll aber geht entspannt zu. Es gibt kleine Kittel, die sich die Kleinen anziehen können um nicht komplett nass zu werden aber ich empfehle einfach Ersatz Klamotten einzupacken. Die Eltern können sich in der benachbarten Snackbar mit Kaffee versorgen und mal durchatmen. Ausser Wasser gibt es aber auch noch kleine Klang- und Kletterstationen. Wickelmöglichkeiten sind natürlich auch vorhanden.

Im ‚Pattern Pod‘ gibt es kein Wasser, aber dort können die kleinen für kurze Forscher sein und alles ausprobieren.

Das Science Museum kostet – wie die meisten Mussen in London – keinen Eintritt und es macht wirklich Spaß alles zu erkunden. Vor allem weil niemand bei der ersten falschen Bewegung neben dem Kind steht und es maßregelt. Es gibt einen großen Café-Bereich in dem man aber auch sein eigenes Picknick machen kann. Sehr entspannt alles. Nur der Weg dorthin ist durch Bauarbeiten auf der Exhibition Road etwas unwegsamer, dafür umso spannender.

 Wir haben im Museum unser ein kleines Picknick gemacht und sind dann gestärkt aber dennoch sehr müde ins Hostel gerollert zum einchecken. Ich wohl erschöpft von der Themenvielfalt an Fragen mit der mein 5jähriger mich schon in wenigen Stunden des London-Aufenthalts abfeuerte. Von Geografie, Flugzeugtechnik, über U-Bahn Bau, Stadtgeschichte, Armut, Kulturen und im Museum natürlich kam das Weltall hinzu, die Dampfmaschinen, der Mond, die Erde und gefühlt alles! Ich erwischte mich dabei, hilfesuchend nach den Erklärungstafeln zu suchen während mein Hirn die nächste Frage aufnahm und speicherte. Ich kam oft nicht hinterher. Zumal diese Techniktafeln mir auf englisch teil zu kompliziert waren um sie sofort zu verstehen und kindgerecht zu übersetzen während Mats schon das nächste Themengebiet erkundete.

Auf dem Rückweg gab für Mats an jeder Ecke etwas zu sehen. Ich versuchte ihn im Auge und gleichzeitig im Griff zu haben während ich mit Kamera, Rucksack und Jacke jonglierte. Aber die Bürgersteige in London sind wirklich sehr breit. Das habe ich bei all den Menschen die drüber laufen schnell zu schätzen gelernt. Die Gefahr, dass Mats auf die Strasse gerät war sehr sehr klein.

Nach zehn Minuten Fußweg waren wir wieder im Hotel. Haben eingecheckt, den Koffer hochgeholt und uns ein wenig ausgeruht. Am späten Nachmittag sind wir mit der U-Bahn zum Piccadilly Circus gefahren. Ich hatte ihm vor London versprochen, er dürfe sich im ‚Trikotladen‘ ein Fußballtrikot aussuchen.

London mit Kind – Mein Tipp: Lillywhites direkt am Piccadilly Circus

Der Trikotladen ist eigentlich ein riesengroßes Sportgeschäft auf 5 oder 6 Etagen wirklich direkt am Piccadilly Circus gelegen. Es existiert bereits seit 1863 und ist eines der ältesten und berühmtesten Geschäfte in London. Kommt man aus der U-Bahn fällt man fast schon ins Geschäft. Es herrscht immer Sale in dem Laden und die Preise sind gut. Es gibt unglaublich viel Auswahl und natürlich – das Highlight – sehr viele coole Fußballtrikots.

Bevor wir das Geschäft entern konnten fing uns aber der hier ab. Obwohl, eigentlich fing Mats eher ihn ab. Mit der lauten Frage „Mama, ist der tooohooot?“ schreckte er ihn aus seiner Pause hoch, nötigte mich Mats Geld zu geben um es in seinen Hut zu werfen und der Mann wiederrum mich zu einem Foto. 😉

Die Tatsache, dass Mats für ca. 5 Sekunden eine Knarre in den Händen hatte, eine Hand auf dem Kopf und einen komisch gefärbten Mann neben sich hat ihn noch länger beschäftigt.

Lillywhites ist meist brechend voll. Früh am Morgen kommen lohnt. Ich musste schon Dinge wieder zurücklegen weil ich eine halbe Stunde hätte anstehen müssen. Weil das Gebäude so alt ist führt eine wunderbare alte Holztreppe von oben nach unten. Wenn man aber nach ganz oben will braucht es viel Puste. Oder Nerven für den kleinen Aufzug der sich irgendwo versteckt. Nun, die für uns interessante Etage ist die 2. Hier gibt es die Fußball-, Rugby, Cricket- und weiß nicht was alles Shirts und Hosen. Fußballschuhe. Fußbälle. Und alles was das kleine Fußballerherz begehrt. Mats und ich einigten uns auf ein FC Chelsea Trikot samt Hose und Socken. Denn diesen Verein wollten wir ja am nächsten Morgen besuchen. Dem kleinen Bruder brachten wir natürlich eins mit. Und irgendwie ließ ich mich zu blauen Fußballschuhen „mit Stollen“ bequatschen. Aber so viel Auswahl gibt es bei uns eben nicht.

Noch bepackter als vorher sah ich zu, Piccadilly Circus zu verlassen. Es war Freitag Abend, der Platz voll mit Schulklassen, Shoppingwütigen Menschen und Partyvolk. Wir wollten eine Kleinigkeit essen, rollerten ein wenig die Straßen lang und schlugen uns in eine gemütliche kleine Pizzeria mit italienischer Musik in einer Seitenstraße.

Was Mats hier gesehen hat weiß ich nicht. Vielleicht musste er noch verarbeiten, dass er kurz vorher auf den Schultern von zwei Italienern quer durch das Restaurant getragen wurde und dabei mit dem Kopf fast an die Decke stieß. 🙂 Aber seine Pizza hat der kleine Mann komplett verdrückt. Unglaublich.

Nach dem Abendessen machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel. Zu meiner großen Freude kamen wir mitten in Chinatown raus. Das kannte ich noch nicht.

 

 

Wir haben kurz dem bunten Treiben zugesehen, die Gerüche aufgesogen, einem Kroepoek-Lieferanten auf dieFinger geguckt und sind dann in die Piccadilly Line gestiegen in Richtung Hotel. Eine der wuseligsten und eher stressigen Stationen. Mit richtig steilen Rolltreppen. Nach einigem U-Bahn fahren hatten wir uns aber eingespielt und ich brauchte nur zu sagen ‚Roller‘ und Mats schob in mir rüber und sprang auf die Rolltreppe. Bloß fand er das so spannend, dass er beinahe immer oben angekommen stehen blieb und alle, die hinter ihm hochkamen versuchten an ihm links und rechts vorbei zu springen. Das ist so ziemlich das einzige bei dem ich mir den Mund fusselig reden musste.

Die Müdigkeit packte Mats ziemlich genau vor dem Hostel.
Gegen 21 Uhr (22 Uhr deutscher Zeit!) fielen wir ins Bett. Das abendliche Buch anschauen beschränkte sich auf eine halbherzige Seite…

Ich freue mich, wenn ihr diesen Artikel teilt. Der Button versteckt sich unter diesem Foto.

Morgen folgt Teil 2: über Spielplätze, Fußballstadien und einen Touri-Nepp.

 

Weitere hilfreiche Tipps rund um eine Reise nach London mit Kind findet ihr auch bei der lieben Ricarda von 23qm Stil. 

12 Gedanke zu “London mit Kind – Tipps für eine Reise in die Metropole”
    1. @pjebsen – Mit der Oyster Karte habe ich keiner guten Erfahrungen gemacht. Ich fuhr bei meinem Fahrverhalten mit einem Tagesticket deutlich günstiger. Denn die Karte mag für monatliche Nutzer praktisch sein, die morgens und abends einmal Zahlen, aber für Touristen, die den ganzen Tag durch die Stadt fahren und oft umsteigen, ist eine „Flatrate“ einfach günstiger.

      Aber ja, komfortabler mag sein, wobei man das Tagesticket auch nur einmal pro Tag ziehen muss. 😉

  1. man zahlt auch mit der Oystercard nie mehr als ein Tagesticket kostet. Und man hat auch Ermäßigungen beim Themse Clipper oder der Seilbahn an der O2-Arena.

    1. @Rike – also ich habe in kurzer Zeit verdammt viel auf diese Karte geladen, und habe daher noch in der U-Bahn nachgefragt. Und er sagte mir, dass die Oyster Card teurer ist wenn man sie nur für kurze Zeit nutzt. Da sei ein Tagesticket günstiger. Vergünstigungen, davon habe ich nicht profitieren können.

  2. Auch wenn dieser Eintrag schon älter ist, hat er mir sehr bei der Planung meiner Reise mit Kindern (4 und 5 Jahre) geholfen! Der Tipp mit dem Meininger Hotel war perfekt für uns!
    Unserer Erfahrung nach, lohnt es sich aber nicht wirklich, sich möglichst früh am Nature Museum anzustellen, später gab es-zumindest im April…-gar keine Schlange mehr! Hilfreich war der Hinweis auf den Nebeneingang. Dagegen lohnt es sich, die genialen Spielbereiche im Science Museum früh aufzusuchen, wenn sie noch nicht so voll sind. Noch ein Tip zur Tower Bridge: wir sind nicht reingegangen, haben uns aber vorher auf der Internetseite erkundigt, wann die Brücke hochgezogen wird und das beobachtet, was unsere Kinder sehr spannend fanden…
    Danke!

    1. Hallo Friederike,
      super vielen Dank für dein Feedback! Das freut! Ja stimmt, was das frühe Anstehen hast du sicherlich recht. Ich habe nur stets Respekt angesichts vielleicht sehr voller Museen daher versuche ich bei solchen bekannten Museen immer sehr früh da zu sein.
      was die Tower Bridge angeht, da hast du natürlich recht. das ist super spannend! Werde ich gleich mal checken wo die Daten stehen.
      Liebe Grüße,
      Heike

  3. Hallo Heike,
    ich habe grad 12 Tage Museumsmarathon mit meinem Sohn (14) geschafft.
    London ist einfach genial. Schade das ich den Artikel erst hinterher gelesen haben.
    Leider macht der schwache Euro den Besuch nicht gerade günstig.
    Gruß Thomas

  4. Gute Morgen, ich möchte gerne mit meinen beiden Kindern 2 J+5 J, zwischen Weihnachten und Neujahr nach London reisen. Ich habe mich sehr gefreut das ich diesen Artikel gefunden habe. Aber wo finde ich Teil 2? 🙂
    Viele Grüße

    1. Hallo Carina,
      ja, nach dem Teil zwei habe ich auch gesucht… Klick mal oben auf das kleine, graue „London mit Kind“ direkt über der Überschrift, da findest Du dann alle Teile.

  5. Ich habe mich sehr über diesen Artikel gefreut und habe vieles in meine Planung für unseren Trip übernommen.
    Danke für die tollen Tipps.
    In ein paar Tagen fliege ich mit meiner sechsjährigen Tochter nach London und bin sehr gespannt, wie es wird.
    Was ich noch sehr gerne wissen würde ist, wo wechsle ich am Besten von Euro auf Pfund?
    und wie kann ich am Besten meine Route zu meinem Zielort planen, damit ich weiß welchen Bus / U-Bahn bis zur welchen Haltestelle ich nehmen muss?
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
    Viele Grüße
    Sara

    1. Hallo Sara,

      danke für dein Feedback! Ich habe einfach am Flughafen mit der Kreditkarte Geld abgehoben, es ist am einfachsten und schnellsten. Bargeld wechsle ich seit vielen Jahren nicht mehr.
      Ansonsten kannst du auf der Website von „Transport for London“ deine Route planen: https://tfl.gov.uk
      Ich bin bisher meist nur U-Bahn gefahren und kam damit überall hin, das Bussystem finde ich recht undurchsichtig bei wenigen Tagen Aufenthalt. Wie eigentlich in fast allen großen Städten. 😉 Euch viel Spaß!

  6. Hallo Heike,
    danke für den super Tip mit dem Science Museum. Ich bin öfters im Jahr mit meinen Kids und Frau in London, habe allerdings das Glück, dass meine Familie dort auch wohnt. War jedoch bis jetzt noch nicht im Science Museum. Eine Travelcard ist auch meiner Meinung nach besser als die Oyster Card. Leider ist London nicht gerade sehr billig, aber was sich auch aufjedenfall lohnt mit dem Kids ist das „Hamleys Toy Store“ in der Regent Street. Ein Spielzeugladen 6 Stockwerke und die Kids dürfen dort auch vieles ausprobieren und werden nicht direkt wie hier in Deutschland getadelt. Ein Paradies für Kinder und man sollte mit Zeit hingehen, da gibt es Shows, Vorführungen auch wenn man nichts kauft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert