Jedes Jahr verbringe ich ein verlängertes Wochenende in London. Dieses Jahr habe ich es bewusst auf den Termin gelegt, an dem der Virgin London Marathon stattfand. Mir war bewusst, dass die Stadt brechend voll sein wird. Aber ich wollte unbedingt ein wenig Athmosphäre schnuppern und Stimmungen einfangen. In den letzten Monaten hatte ich ja schon bei mehreren Marathons fotografiert. Doch beim größten Europas fotografieren zu können und bei einem der schnellsten überhaupt – darauf freute ich mich.
Um es vorweg zu nehmen: ich weiß jetzt, warum Getty Images so eine Veranstaltung mit zehn Fotografen abdeckt und auch, was ich im nächsten Jahr anders machen muss.
Für mich war es eine sehr wichtige ‚Trockenübung‘. Was die Akkreditierungen für die verschiedenen Starts und Zieleinläufe angeht, die Orientierung, das Verständnis des Ablaufs und das Vorankommen. Und ich habe gelernt, dass solche Großveranstaltungen einfach weniger Charme haben als die kleineren. Stimmung am Start gab es mangels Moderator und Musik zum Beispiel nicht. Klar, der Marathon wird live in der BBC übertragen. Dafür sind einige ‚Abstriche‘ nötig. Der klassischste Fotoplatz an der Strecke ist verkauft, die ganze Strecke ist umzäunt, mehrere hundert der letzten Meter sind blickdicht abgesperrt und nur für VIPs zugänglich und Fotos vom Start oder den Zieleinläufen sind sehr begrenzt möglich. Nicht umsonst ist der Mediaguide buchdick!
Am Marathon-Sonntag klingelte mein Wecker jedenfalls um 6 Uhr und ich machte mich mit zehntausenden Menschen auf den Weg quer durch London in das kleine, hübsche Örtchen Blackheath.
Einem italienischen Fotografen, der sich nicht in ein kleines Dreick stellen lassen wollte um die Läufer von weit weg abzulichten wurde die Akkreditierung abgenommen. Zwei Securities brachten ihn raus.
Hier sind meine Impressionen von diesem spannenden und anstrengenden Tag. Wer Fragen hat kann gern fragen… und falls das hier jemand liest: im nächsten Jahr möchte ich unbedingt wieder hin. 🙂